22/03/2024

IG Metall Duisburg-Dinslaken stellt sich neu auf!

Die IG Metall Duisburg-Dinslaken tritt in die neue Amtsperiode 2024-2027 ein. Seit Anfang des Jahres haben die Mitglieder der IG Metall in der Region in insgesamt 42 Wahlbezirken ihre 168 betrieblichen Vertreter für das „Parlament der Arbeit“ gewählt. Während ihrer Konstituierung am heutigen Abend haben die Delegierten der IG Metall Duisburg-Dinslaken im Namen von über 33.000 Mitgliedern eine neue Geschäftsführung und einen neuen Ortsvorstand gewählt.

Karsten Kaus wurde im Amt des Ersten Bevollmächtigten mit 96 Prozent der Stimmen bestätigt. Darüber hinaus wählten 91 Prozent der Delegierten Ünsal Başer zum Zweiten Bevollmächtigten und Sabrina Jaeger-Kruschinski wurde mit 99 Prozent zur Kassiererin gewählt. Somit ist das dreiköpfige Führungsteam der örtlichen IG Metall komplett.

„Wir schätzen das Vertrauen, das uns von unseren Delegierten entgegengebracht wird“, sagt Karsten Kaus. „Als Führungsteam der IG Metall Duisburg-Dinslaken werden wir weiter hart daran arbeiten, die Rechte und Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu verteidigen und uns für gute Industriearbeitsplätze einzusetzen.“

Ünsal Başer fügt hinzu: „Unsere Wahl ist eine Bestätigung der Arbeit, die wir in den vergangenen Monaten geleistet haben, aber auch eine Verpflichtung für die Zukunft. Wir stehen vor großen Herausforderungen, aber wir sind fest entschlossen, diese gemeinsam mit unseren Mitgliedern zu meistern.“

Es wurden zudem die 19 Beisitzerinnen und Beisitzer für das Leitungsgremium vor Ort, den Ortsvorstand, wieder- und neugewählt, welche zusammen mit der Geschäftsführung die Geschicke der Geschäftsstelle in Duisburg-Dinslaken lenken. Nähere Informationen und die Namen unseres Ortsvorstandes findet ihr in unserer Pressemitteilung.

Neben dem neugewählten Leitungsgremium wurden auch die Tarifkommissionsmitglieder der verschiedenen Branchen neu benannt und bestätigt.

Weiterhin vertritt Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der thyssenkrupp Steel Europe AG, die Mitglieder der IG Metall Duisburg-Dinslaken als ehrenamtliches Vorstandsmitglied im IG Metall Vorstand in Frankfurt. „Ich wünsche dem neugewählten Team der Geschäftsstelle gutes Gelingen und viel Kraft für die anstehenden Herausforderungen.“, so Tekin Nasikkol.

Auf der Delegiertenversammlung wurde neben dem neugewählten Leitungsgremium vor allem auch den langjährig aktiven Mitgliedern für ihr Engagement gedankt. Nach vielen Jahren als Teil des Ortsvorstandes wurden Horst Gawlik, Mehmet Göktaş, Ronald Kiel, Jürgen Kosmann, Andrea Randerath und Ralph Winkelhane, welche nun Platz für den Gewerkschaftsnachwuchs machen, gebührend verabschiedet.

„Die Mitglieder des neu gewählten Ortsvorstandes repräsentieren einen breiten Querschnitt der Betriebe und Branchen in Duisburg und dem Kreis Wesel“, freut sich der wiedergewählte Erste Bevollmächtigte, Karsten Kaus.

„Vor uns liegen große Herausforderungen. Die IG Metall und unsere Gesellschaft erlebt bewegte Zeiten. Multiple aufeinanderfolgende Krisen haben die Gesellschaft und uns als Gewerkschaften in den vergangenen Jahren stark beschäftigt und gefordert. Die Transformation der Industrie – Digitalisierung, Dekarbonisierung, Mobilitätswende, Energiewende, Demografie und im Allgemeinen der Klimawandel beschäftigen uns in allen Bereichen seit Jahren stark.

Die IG Metall, ihre Mitglieder und die Beschäftigten in den Betrieben und vor allem unsere IG Metall Betriebsrätinnen und Betriebsräte sowie Vertrauensleute, können sich inzwischen als krisenerprobt bezeichnen. Rückblickend ist uns viel Gutes gelungen, das macht Hoffnung für die Zukunft, denn die Herausforderungen sind nicht weniger geworden – es sind immer noch die Gleichen – sie kommen nur mit einer noch größeren Geschwindigkeit auf uns alle zu. Dafür ist die IG Metall gut aufgestellt “. so Kaus weiter.

„Es ist dringend notwendig, dass wir jetzt alle Kraft in Bewegung setzen, den sozial-ökologischen Umbau des Industriestandorts Deutschland erfolgreich zu gestalten. Die Ankündigungen von Stellenabbauplänen in der Stahlindustrie, aber auch in anderen Branchen wie der Automobilzulieferindustrie zeigen, dass ein ernstzunehmender Schwund an Industriearbeitsplätzen droht. Wir brauchen jetzt eine Ampelkoalition, die aufhört Klientelpolitik zu betreiben. Wir brauchen eine aktive Industrie- und Strukturpolitik, die Unternehmen davon überzeugt, Investitionen hierzulande in innovative Zukunftstechnologien zu tätigen. Dazu muss auch der Staat Geld in die Hand nehmen. Die Schuldenbremse muss reformiert werden, ansonsten droht eine Innovationsbremse mit massiven Folgen“, ergänzt Ünsal Başer, neugewählter Zweiter Bevollmächtigter.

Die Arbeitswelt in Duisburg und im Kreis Wesel ist geprägt von schwerer körperlicher Arbeit, erläutert Başer. „Diese Arbeitswelt verändert sich jedoch gerade. Big Player stehen unter Druck und New Player wachsen zunehmend und verändern die Region. Hier gilt es durch zielstrebige Erschließung von Betrieben und Unternehmen mit der Gründung von Betriebsräten die Tarifbindung als Standard zu etablieren.“

„Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Die Transformation ist voll im Gange und wir als Gewerkschaften haben die Aufgabe, dass die Menschen nicht vergessen werden. Wir haben in schwierigen Zeiten in den Betrieben, in der Tarifpolitik und in der politischen Arena gute Instrumente und Ergebnisse durchgesetzt, die den Menschen und den Unternehmen in unsicheren Zeiten Sicherheit gegeben haben. In nahezu all unseren Branchen konnten wir gute Tarifabschlüsse verhandeln, die den Menschen in Zeiten von hoher Inflation deutlich mehr Geld ins Portemonnaie bringen. In Berlin und hier in der Region haben wir mit großem Druck auf die Politik sehr erfolgreich Einfluss auf dringend notwendige Entlastungspakete genommen“, macht Sabrina Jaeger-Kruschinski, die neugewählte Kassiererin der IG Metall Duisburg-Dinslaken, deutlich.

„Wir sind überzeugt: Deutschland und insbesondere das Ruhrgebiet ist immer noch ein attraktiver Industriestandort und kann es bleiben, wenn die Bundesregierung jetzt die Kurve kriegt. Wir sind weltweit berühmt für unser Duales Ausbildungssystem und gut qualifizierte Fachkräfte. Deshalb müssen wir jetzt mit Renteneintritt der Babyboomer offensiv Qualifizierungs- und Ausbildungsangebote erhöhen. Wir erwarten von der Politik auch einen Ausbau der Mitbestimmung im Betrieb und den Unternehmen, sowie die Stärkung der Tarifbindung. Menschen, die mitgestalten können, haben weniger Angst den Veränderungen der Arbeitswelt bedingungslos ausgeliefert zu sein. Das stärkt nicht nur die Demokratie im Betrieb, sondern stärkt auch die Gestaltungskraft über den Betrieb hinaus in die Gesellschaft hinein“, so Jaeger-Kruschinski weiter.

Karsten Kaus (48): Während seiner Ausbildung zum Energieanlagenelektroniker bei der Ford-Werke GmbH in Köln, begann seine gewerkschaftliche Laufbahn als Jugend- und Auszubildendenvertreter. Im Alter von 24 Jahren wechselte er als Gewerkschaftssekretär zur IG Metall Köln. Im Laufe seiner 24-jährigen Tätigkeit als Gewerkschaftssekretär mit Stationen auf regionaler und überregionaler Ebene, konnte er umfangreiche Erfahrungen sammeln. Vor seinem Wechsel im Dezember 2022 zur IG Metall Duisburg – Dinslaken, leitete Kaus als Erster Bevollmächtigter die IG Metall Geschäftsstelle Düsseldorf – Neuss.

Ünsal Başer (37): Der gelernte Elektroniker für Betriebstechnik begann seine gewerkschaftliche Laufbahn als Jugend- und Auszubildendenvertreter sowie nachher als Betriebsrat bei der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH im Duisburger Süden. Bevor er 2020 sein gewerkschaftliches Hobby zum Beruf machte, war er Geschäftsführer des Betriebsrats der HKM und konnte somit zentrale Erfahrungen in der praktischen Anwendung des Betriebsverfassungsgesetzes sammeln. Neben seinem berufsbegleitenden Studium der Betriebswirtschaftslehre bringt Ünsal Başer auch über seine kommunalpolitische Tätigkeit unterschiedliche Kompetenzen mit in das Amt des Zweiten Bevollmächtigten.

Sabrina Jaeger-Kruschinski (40): Die gebürtige Duisburgerin kommt als Kassiererin nach einem 4-jährigen Einsatz in der IG Metall Geschäftsstelle Ennepe-Ruhr-Wupper zurück an den Rhein. Die gelernte Sozialversicherungsfachangestellte hat nach ihrem Studium an der Europäischen Akademie der Arbeit ihre Tätigkeit als Gewerkschaftssekretärin, zunächst für Jugend und Berufliche Bildung, im Jahr 2009 in der IG Metall Geschäftsstelle Duisburg-Dinslaken aufgenommen. Ihre fachliche Qualifizierung wurde mit zahlreichen arbeitsrechtlichen Seminaren und einem BWL-Studium komplettiert.

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